Die Debatte über die Legalisierung von Marihuana in Florida hat eine unerwartete Wendung genommen: Der frühere Präsident Donald Trump hat sich kürzlich für die Wahlinitiative zur Verwendung von Cannabis für Erwachsene ausgesprochen. Trumps Haltung, die er auf seiner Plattform Truth Social teilte, deutet darauf hin, dass er die Kriminalisierung von Marihuana für überholt hält, zumal es in verschiedenen Bundesstaaten der USA legal ist.
Unverschämte Flip Flops”-Vorwürfe
Die ehemalige Vizepräsidentin Kamala Harris und andere Kritiker hielten sich nicht zurück und bezeichneten Trumps neue Position als drastische Abkehr von seinen früheren Handlungen. Harris’ Wahlkampfteam hob hervor, dass Trumps Regierung unter der Leitung von Justizminister Jeff Sessions bei Marihuana-Delikten sehr streng vorgegangen sei. Sessions hat die Schutzmaßnahmen des Cole-Memos zurückgenommen, das viele für die Schaffung staatlich regulierter Marihuana-Märkte verantwortlich machen.
Republikanische Einwände
David Biddle, Vorsitzender der Republikanischen Partei in Gilchrist County, sprach sich offen gegen Trumps jüngste Äußerungen aus. Er forderte die Wähler auf, Änderungsantrag 3 abzulehnen, und wies auf die potenziell negativen Auswirkungen hin, die Freizeitmarihuana auf den Bundesstaat haben könnte, einschließlich erhöhter Kriminalitätsraten und zunehmender Obdachlosigkeit.
Unterstützung der Industrie
Im Gegensatz dazu haben Berufsgruppen der Cannabisbranche Trumps Äußerungen begrüßt. David Culver vom U.S. Cannabis Council lobte Trump dafür, dass er sich auf die Seite der wachsenden Zahl von Amerikanern stellt, die ihre Ansichten über Cannabis ändern. Diese Unterstützung könnte entscheidend sein, um die für die Verabschiedung des Änderungsantrags erforderlichen Stimmen zu erhalten.
Trumps Perspektive
Neben seiner Unterstützung für die Wahlrechtsnovelle gab Trump auch spezifische Richtlinien für deren Umsetzung bekannt. Er betonte, wie wichtig es sei, den öffentlichen Konsum einzuschränken, um einen durchdringenden Cannabisgeruch zu vermeiden. Außerdem sprach er sich gegen die Verschwendung von Steuergeldern für Verhaftungen wegen geringfügigen Besitzes aus und stellte die Wirksamkeit schädlicher Drogenpolitiken in Frage.
Unbegründete Behauptungen
Bei seinen Ausführungen erwähnte Trump auch die Sorge, dass mit Fentanyl versetztes Marihuana zu Todesfällen führen könnte, obwohl er keine Beweise für diese Behauptungen vorlegte. Diese Behauptung wurde mit Skepsis aufgenommen, da es keine dokumentierten Fälle gibt, die den Cannabiskonsum direkt mit fentanylbedingten Todesfällen in Verbindung bringen.
Mit Blick auf die bevorstehenden Wahlen fügen Trumps Kommentare zur Marihuana-Initiative einem ohnehin umstrittenen Thema eine weitere Ebene hinzu. Ob dies einen signifikanten Einfluss auf die Wähler in Florida haben wird, bleibt abzuwarten, aber es verstärkt zweifellos die Diskussion um eine landesweite Marihuana-Reform.